Mittwoch, 9. Dezember 2015

Winterdicht

Winter, heb dein braunes Röckchen,
lass uns in dein Haus hinein,
alle Kinder tragen Söckchen
darum siehts hier aus wie Schwein.

Matsche matsche, lieber Winter,
so ham wir dich richtig gern
Schaut, der Matschmann, lieber Kinter!
Weihnachten ist nicht mehr fern.

Aus den Wolken hört man fallen
leise eine Emission.
Engelschöre tuhen schallen
"Läst Quizmäs ei gäiv ju mei Hart."

Nach den Tagen bleibt der Regen,
ungefähr bis März hinein,
denn dann kommt der weiße Segen,
sperrt uns in die Stube ein.

Claus Caraut

Montag, 6. Juli 2015

Und jetzt alle!!!11 [Werbeblock]

Bolle reiste jüngst zu Pfingsten,
Nach Pankow war sein Ziel;
Da verlor er seinen Jüngsten
Janz plötzlich im Jewühl;
’Ne volle halbe Stunde
Hat er nach ihm jespürt.
Aber Waschmaschinen leben länger mit Calgon.

Dienstag, 12. Mai 2015

Sommerdicht


Wenn der Frühling dann vorbei und
Herbst noch nicht am Dasein ist,
ist nicht Heinz da und nicht Raimund.
Sommer steht dann in der Frist.

Alle dann ins Freibad rennen
cremen sich die Ohren ein.
Weil sie keine Sorgen kennen
tun sie eben fröhlich sein.

"Heissa!" schrein dann alle Kinder
"Heissa!" ruft der Kommissär
"Heissa!" sagt der Kabelbinder
aber heissa gehts nicht mehr.

In dem Wasser alle stecken.
Später gehn sie wieder raus.
Nur der Meister sitzt am Becken-
rand und trinkt die Reste aus.

Claus Caraut

Mittwoch, 4. Februar 2015

Herbstdicht

Kaum ist dieser Sommer hindern
Berg, kommt schon der Herbst heran-
gécruist auf sein zwölf Zylindern
und dann fängt der Ärger an:

Wenn der Herbst ist, falln die Blätter,
fallen in die Wirtschaft ein.
Alle Maden werden fetter
und wolln doch nur Mädchen sein.

In den Wiesen Hasen sitzen,
denken so darüber nach,
warten auf die Geistesblitzen
wünschen sich aufs Kopf ein Dach.

Und sie sitzen guter Dhinge
und nach einundzwanzig Bie
rhat der Herbst sich auch dorthinge-
setzt und trinkt noch mehr als die.

Claus Caraut

Dienstag, 20. Januar 2015

Spießdeutsche Pretiosen #1 - Lied an die Leimfliegenfalle

Du Todesleimgespinst, wie filigran,
hängst du doch an der Küchendecke dran.
Als Pendel des Verderbens und der Qual,
dem flatternden Gefleuche ein Fanal,
drehst Du Dich in des Fensters engen Spalts
und wer Dich kennt, der weiß: schon bald verhallt's,
der freudig schwirrend Mücken heitres Spiel.
Den argen Kleister intressiert nicht viel,
nicht Fliege oder Wespe oder Gnu,
ein Jedes führt er seinem Schöpfer zu
bis eine Fibonacci-Locke hängt,
ganz dicht an dicht mit Opfern vollgedrängt.
Vereinzelt zucken Beine von Getier.
Vivat! Oh Klebedings, wir danken Dir!

Claus Caraut